Der Hovawart zählt zu den eigenständigen Wachhunden. Er ist nicht nur elegant, sondern weißt ein freundliches Wesen auf. Heutzutage dient der Hovawart nicht nur als Wach- und Hofhund, sondern ist vor allem als Begleit- und Familienhund sehr beliebt. Nachfolgend alle Details rund um den Hovawart.
Steckbrief Hovawart
Größe: 58 – 70 cm
Gewicht: 24 – 40 kg
Lebenserwartung: bis zu 14 Jahre
Äußerliche Merkmale: schwarz/blondes Fell, leicht gewelltes Haar
Charakter: freundlich, treu, ausgeglichen, arbeitswillig, selbstbewusst
Funktion: Wach- und Hofhund
Bewegungsdrang: Hoch

Geschichte und Herkunft
Erstmalig fand der Hovawart als altdeutsche Gebrauchshunderasse in den Schriften des Mittelalters Erwähnung. Die Bezeichnung Hovawart bedeutet in etwa „Hofwächter“ und leitet sich aus dem Mittelhochdeutschen von Hova – dem Hof und Wart – dem Wächter ab.
Die Rasse taucht in Bildern und Berichten im 15. Jahrhundert als Aufspürer von Dieben und aufmerksamer Hofhund auf. Ein paar Jahrhunderte später wolle der Züchter Kurt Friedrich König im 20. Jahrhundert eine neue Rasse nach dem Vorbild der Hovawart erschaffen.
Hierfür kreuzte er die besten Hofhunde aus dem Harz, Odenwald und Schwarzwald mi dem Neufundländer, Kuvasz, Leonberger und dem Deutschen Schäferhund. Daraus entstand ein gesunder und robuster Hofhund.
Dieser erfreut sich nach wie vor in Deutschland an höchster Beliebtheit. 1937 wurde der Hovawart als Rasse in Deutschland offiziell anerkannt und 1964 international in die FCI Gruppe 2 in die Sektion 2 „Molossoide“ aufgenommen.
Charaktereigenschaften und Wesensmerkmale
Den intelligenten Hovawart zeichnet seine Selbständigkeit mit ausgesprochen großen Mut aus. Fremden gegenüber begegnet er eher misstrauisch, was für seinen starken Wachtrieb spricht. Der kraftvolle Naturbursche ist dabei keineswegs aggressiv und würde niemals leichtfertig jemanden angreifen.
Vielmehr ist er ausgeglichen und hält sich gerne im Hintergrund auf. Er greift erst in das Geschehen aktiv ein, wenn es für ihn passend erscheint.
Aus diesen Eigenschaften heraus ist es unerlässlich für eine konsequente Erziehung mit guter Sozialisierung zu sorgen. Der Hovawart benötigt einen selbstsicheren und souveränen Besitzer. Strahlt der Besitzer Unsicherheit oder sogar Angst aus, beginnt der Hund die Führung zu übernehmen.

Wohl fühlt sich der Hovawart in seinem Zuhause mit einer Familie, welche er beschützen kann. Dieser ist er stets treu ergeben und seiner Bezugsperson gegenüber sogar äußerst verspielt und verschmust. Dabei ist er aber nicht bedingungslos Gehorsam. Die Hunderasse ist bewegungsfreudig und sehr lebhaft bis ins hohe Alter hinein.
Haltung des Hovawarts
Für eine Artgerechte Haltung des Hovawarts gilt es einige Bereiche und Punkte zu Beachten.
1. Erziehung und Entwicklung
Da der Hovawart enorm viel Kraft besitzt und zu den größeren Hunden gehört, sollte der Besitzer Hundeerfahren sein. Die geistige und körperliche Entwicklung ist erst im Alter von etwa drei Jahren abgeschossen, weshalb er zu den Spätentwicklern zählt.
Aufgrund seiner späten Reife braucht der Hovawart für alles etwas länger als andere Hunderassen.
Der Welpe will bei der Hundeerziehung zuerst davon überzeugt werden, was die einzelnen Kommandos wert sind, bevor er diese ausführt. Dabei erreicht der Besitzer mit einer freundlichen Erziehung gepaart mit Leckerlis und Spiel mehr als mit Bestrafung und Druck.
Wer zu Aggressivität neigt, läuft Gefahr, dass der Welpe dies nicht mehr verzeiht und die Partnerschaft dadurch irreparabel gestört ist.
Im jungen Altern benötigt der Hovawart eine starke Führung, da er sonst lieber selbst entscheidet ws er zu tun oder zu lassen hat.
2. Gesundheit und Pflege
Die Rasse des Hovawarts zählt wohl zu den gesündesten Rassen auf der ganzen Welt aufgrund ihres breiten Zuchtansatzes.
An einer Erbkrankheit zu erkranken liegt beim Hovawart unter 1 %. Trotzdem leiden einige der robusten Hunderasse an einer Hüftgelenksdysplasie. Damit der Erkrankung frühzeitig entgegengewirkt wird, sollte bereits im Welpenalter auf eine ausgewogene gesunde Ernährung geachtet werden.
Im Bereich der Pflege ist der Hovawart nicht sehr aufwändig. Sein langes Fell musst aufgrund des geringen Anteils an Unterwolle nicht jeden Tag gebürstet werden. In den Phasen des Fellwechsels freut sich der Vierbeiner über Unterstützung beim regelmäßigen Entfernen von losen Haaren.
3. Beschäftigung
Da der Hovawart sehr aktiv ist, braucht er neben sehr viel Bewegung auch eine geistige Beschäftigung. Ein treuer und begeisterter Begleiter ist der Hovi sowohl bei langen Spaziergängen, als auch bei Joggingrunden oder Radtouren.
Daneben nimmt er voller Freude an Hundesport teil. Schlechtes Wetter kennt der Hovawart nicht. Es kann ihm nichts anhaben. Eher im Gegenteil: Es scheint, dass der Hund gerne im Regen und Sturm spazieren geht.
Aus diesem Grunde eignet sich der Hovawart nur für Leute, die sich die Zeit nehmen mit ihrem Hund Sport zu treiben und die Freizeit dafür investieren. Zudem benötigt der Hovawart eine sinnvolle Aufgabe. Diese kann er im Idealfall mit seinem Besitzer gemeinsam erledigen.
Hierfür eignen sich neben den zahlreichen Hundesportarten (z. B. Obedience oder Agility) vor allem eine Ausbildung zum Fährten-, Schutz-, oder Rettungshund.
Nach der Anstrengung freut sich der Hovawart wie jeder andere Hund auch über ausreichend Erholung und benötigt ab und an seine Ruhe.